Die Geschichte des American Staffordshire Terrier

Die Wiege des heutigen American-Staffordshire-Terrier ist England, daß es sich dabei um direkte Nachkommen des »Bull and Terrier« handeln sollte ist Theorie, da es zu damaliger Zeit keinerlei Rassestandards gab. Im Gegenteil, alle Hunde waren Kreuzungsprodukte, die bei Erfolg wiederholt wurden. Es ist falsch anzunehmen, daß der American Staffordshire Terrier ebenso alt ist wie der Bulldog. Auf der anderen Seite des Atlantiks war es im 19. Jahrhundert immer zweifelhaft, wo der Original-Bulldog endete, der Bull and Terrier begann. Möglicherweise spielten die Einwanderer, die ihre Hunde für praktischere Zwecke einsetzten die Hauptrolle dafür, daß der amerikanische Stafford in seiner Größe sich mehr und mehr von den originalen englischen Importen unterschied.

Schon ab den ersten Tagen der Kolonisation spielten Staffs auf amerikanischen Farmen eine eigene Rolle, sie beschützten die Kinder und Ansiedlungen der ersten Pioniere. Eine ihrer Hauptaufgaben war der Schutz »ihrer«.auf der Farm lebenden Tiere. Zusätzlich halfen sie ihrem Herrn, die Herden zu hüten. Die allgemeine Annahme geht dahin, daß dieser frühe Einsatz der Hunde auf Farmen der Hauptfaktor ist, weshalb man mehr auf Größe züchtete. Zweifellos entdeckten die Siedler, daß ein etwas größerer Hund unter Wahrung aller geistigen und körperlichen Eigenschaften bessere Chancen gegen angreifende Wölfe und Kojoten hatte. Die Besitzer sogenannter Fighting Dogs dagegen achteten weiterhin sorgfältig auf die Abstammung all ihrer Zuchthunde. Obgleich sie diese über viele Generationen sorgfältig aufgezeichnet hatten - entweder in ihren Köpfen oder in privaten Unterlagen – begannen viele von ihnen ihre Hunde vom United Kennel Club in Michigan eintragen zu lassen, wo sie ab 1898 als »American Pit Bull« geführt wurden.

Der Staffordshire Terrier Club of America wurde in Madison, New Jersey am 23. Mai 1936 gegründet und die Rasse am 9. Juni 1936 anerkannt bzw. der Rassestandard vom American Kennel Club (AKC) angenommen. Erstmalig erscheint die Rasse in Band 53 des American Kennel Club Stud-Book, in der Ausgabe vom 1. August 1936. Die Ausstellungslaufbahn des Staffordshire Terrier hatte einen langsamen Start. Die ersten Staf’s wurden im August 1936 auf den AKC Veranstaltung gezeigt. Im Jahre 1974 verlangte der American Kennel Club, daß »American« als Vorwort dem Namen des Staffordshire Terrier zugefügt werden sollte. Damit wollte man Verwechslungen mit der neu anerkannten Rasse, dem Staffordshire Bull Terrier vermeiden.

Die letzte und nicht leicht lösbare Verwirrung der Namen besteht heute zwischen American Staffordshire Terrier und American Pit Bull. Der American Pit Bull ist heute von jeder Eintragung durch den American Kennel Club ausgeschlossen, auch im Gesamtbereich der FCI wird diese Rasse von keinem Rassehundezuchtverein anerkannt. In den USA wird jedoch der American (Pit) Bull Terrier von anderen eintragenden Vereinen anerkannt, an erster Stelle vom United Kennel Club, dessen Sitz in Kalamazoo, Michigan liegt (der UKC trägt diese Hunde seit 1898 ein) und durch die American Dog Breeders Association (ADBA) mit Sitz Utah.

Fragt man heute nach dem Unterschied zwischen dem American Staffordshire Terrier und dem American Pit Bull, lautet die einfache Erklärung, daß es sich bis zum Jahre 1936 um die gleiche Rasse handelte, dann die Anerkennung durch den AKC erfolgte. Züchter, die beim American Kennel Club ihre Welpen eintragen ließen, benutzten ausschließlich beim AKC eingetragene Zuchttiere. Ihre Hunde wurden innerhalb der Rasse zu einem ausgewählten Schlag, denn über mehr als 50 Jahre haben die beim AKC eintragenden Züchter ihre Zucht nachdrücklich auf übereinstimmenden Körperbau und Wesen ausgerichtet, auch den Gesichtspunkten Bewegung und Stil ihre Aufmerksamkeit gewidmet.

Wesen Charakter des American Staffordshire Terrier, dessen Vorfahren einmal gezüchtet wurden, um sich an den meisten Formen der »Blood Sports« zu beteiligen, ging aus diesem Fegefeuer körperlich und wesensmäßig gestärkt hervor. Heute übernimmt er seinen Platz als natürlicher Wächter der Wohnung, Beschützer und Spielgefährte der Kinder. Sicherlich verdankt der Staff Anatomie und Wesen seiner Entstehungsgeschichte. Lange nach der Zeit der durch Fitneß und Anpassungsfähigkeit bestimmten Haustierwerdung der Wildhunde, überlebten die Vorfahren des Staffs nur dank Kraft, Intelligenz und Mut, dies ist mit Ursache dafür, daß der Stafford ein funktioneller Hund blieb, mehr als nur ein Ausstellungshund. Seine einzigartige Tapferkeit zeigte sich früher an Amerika Grenzen, heute beweist sie der Hund täglich bei seiner Arbeit auf Farmen und als Familienhund auch zu Hause.

Ein Staff, dem es an Wesen mangelt, ist eine Karikatur - eine traurige, keine amüsante. Der typische Staff ist ein Muster an Selbstbewußtsein nicht nur zu Hause, ebenso auf der Hundeausstellung, im Park, auf einer Hauptverkehrsstraße. Dieser Hund ist verspielt, liebt es zu gefallen. So robust er ist, strotzend vor Kraft, ist er doch mit allen, die er liebt, sanft und empfindsam. Er zeigt gegenüber territorialen Rechtsansprüchen wenig Respekt, anders als die meisten Hunderassen scheint er vielleicht zu glauben, da§ auf wessen Eigentum er zufällig steht, ihm dies gehört. Kindern gegenüber ist er gutartig, hat dabei etwas von einem »ewigen Junghund«. Er genießt Spiele wie Seilziehen, Fangen und Apportieren selbst noch in fortgeschrittenem Alter. Angemessene Zurechtweisungen nimmt er gutartig hin. Oft ist eine Zurechtweisung in Worten zur richtigen Zeit alles, was er braucht, denn seiner Natur nach möchte er seinem Besitzer immer gefallen. Und eine seiner großen Gaben ist es, daß er genau den Unterschied merkt. Kein eigenes Wachhundtraining ist notwendig oder zu empfehlen, denn der Staff ist seiner Natur nach ein außerordentlich befähigter Wachhund.